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Vor dem 24-Stunden-Lauf Wörschach, 19. Juli 2003

Nach einem Ultra-Lauf ist man immer so kaputt. Deshalb zeigt mich dieses Bild vor dem Wörschacher 24-Stunden-Lauf am 19. Juli 2003. Danke an Edit Berces für das Foto!

Wörschacher 24-Stunden-Benefizlauf, 19. und 20. Juli 2003

Nachdem ich beide im heurigen Jahr bisher gelaufenen Ultras vorzeitig abgebrochen hatte (den 10-Stunden-Lauf in Langenzersdorf aus "organisatorischen" Gründen und den 24-Stunden-Lauf am Klopeiner See wegen meines etwas zu flotten Starts), stand nun der nächste 24-Stunden-Lauf auf dem Programm. Mein Grundsatz bei der Planung für diesen Bewerb war, dass ein vorzeitiger Abbruch ausschließlich im Fall einer Verletzung in Frage kommen sollte (dann aber sicher, denn ich möchte mir ja keine Dauerschäden zufügen). Ein erneutes Scheitern würde mir wohl schön langsam psychische Probleme bereiten...

Dementsprechend sahen meine Vorgaben aus. Ich wollte nach Möglichkeit wieder mindestens 200 Kilometer erreichen, wusste aber sehr wohl, dass eigentlich an die 215 Kilometer "drinnen" sein müssten. Um mich keinesfalls durch einen zu flotten Beginn zu schnell zu verbrauchen, nahm ich mir diesmal für die ersten zwölf Stunden des Rennens nicht (wie bei den letzten drei 24-Stunden-Läufen) 110 bis 111 Kilometer vor, sondern nur 107. Falls es mir gut gehen sollte, könnte ich auf diese Weise gleich testen, ob es nicht auch bei einem 24-Stunden-Lauf besser ist, über die gesamte Zeit ein halbwegs konstantes Tempo zu laufen, anstatt sich gleich im Vorhinein für die erste Hälfte eine höhere Distanz als für die zweite vorzunehmen. Bei 10-Stunden-Läufen mache ich es ja schließlich ebenfalls so.

Ich sagte also: "Abbruch nur bei Verletzung". "Nichts leichter als das", meinte mein linkes Bein und begann zwei Wochen vor dem Lauf, nach etwa einstündigem Training durch einen leichten Schmerz außen am Knie auf sich aufmerksam zu machen. Na gut, jetzt weiß ich wenigstens, dass sich auch in meinem Bein ein iliotibiales Band (ITB) befindet. So eine Erleichterung ;-)

Also waren Pausieren, Behandlung mit Eis und passende Dehnungs- und Kräftigungsübungen angesagt. Auf Grund meiner nunmehr ziemlich wenigen und kurzen Trainingseinheiten kann ich nicht viel über den Erfolg der Aktion sagen. Stärker scheinen die Symptome jedenfalls nicht geworden zu sein, denn während eines einstündigen Laufes spürte ich keine Schmerzen mehr. Dennoch machte ich mir große Sorgen, dass ich den 24-Stunden-Lauf nicht überstehen würde. Denn ich nahm mir fest vor, im Falle nennenswerter Schmerzen den Lauf sofort zu beenden.

Auf Grund der Tatsache, dass die Schmerzen auch vor der Behandlung nur sehr schwach waren, hielt ich ein Antreten zum 24-Stunden-Lauf für vertretbar. Ich plante allerdings, das Knie während des Laufes auch beim Fehlen von Schmerzen vorbeugend alle zwei Stunden mit einer entzündungshemmenden Salbe zu beglücken. Ich würde also erstmals bei einer Laufveranstaltung ein Medikament im Gepäck haben...

Freitag

Am Freitag in der Früh holte mich Christian Chmel mit seinem Auto von zu Hause ab - ich durfte mich also wieder einmal an den Ort des Wettkampfes kutschieren lassen. Im Gegensatz zu mir war Christian allerdings auf dem Weg zum ersten Wörschacher 48-Stunden-Lauf, welcher bereits am Freitag um 14 Uhr beginnen sollte. Trotz einer Jausen-Pause ging die Reise ziemlich flott vonstatten, sodass wir kurz nach zehn Uhr am Ort des Geschehens ankamen.

Erwartungsgemäß war der Aufbau für die Veranstaltung voll im Gange. Während Christian sich bereits den letzten Vorbereitungen für seinen langen Wettkampf widmete, erkundete ich die Gegend und gönnte mir später gemeinsam mit ein paar weiteren Läufern ein Mittagessen im Poschenhof.

Natürlich wollte ich mir den Start des 48-Stunden-Laufes nicht entgehen lassen. Ich fand mich also kurz vor 14 Uhr im Startbereich ein, wo ich noch mit den vier(!) Teilnehmern (alle männlich) und den zwei Rundenzählerinnen plaudern konnte. Zur vollen Stunde ging es dann tatsächlich los. Ein dermassen kleines Starterfeld gab es bisher wohl bei noch keinem Bewerb in Wörschach...

Während des restlichen Nachmittages konnte ich die 48-Stunden-Läufer naturgemäß noch des öfteren sehen und anfeuern. Ich widmete mich aber auch den weiteren mittlerweile eingetroffenen "alten" Bekannten und besorgte meine Startunterlagen. Später hatte ich das Vergnügen, die 24-Stunden-Weltrekordhalterin Edit Berces und ihren Freund Oliver Grof vom Bahnhof abzuholen. Gemeinsam sahen wir bei den verschiedenen Kinderläufen zu.

Um etwa 19 Uhr besuchte ich die Nudelparty, welche glücklicherweise bereits wesentlich früher als angekündigt ihre Pforten öffnete. Da diesmal im Gegensatz zu den Vorjahren keine Gutscheine notwendig waren, konnte ich (nach entsprechender Rückfrage) sogar problemlos zwei Portionen ausfassen. Um das Abendessen brauchte ich mir also keine Sorgen zu machen...

Um dem in Wörschach zu erwartenden nächtlichen Lärm zu entgehen, hatte ich für meine Übernachtung diesmal ein Zimmer im Gasthof Lasser im neun Kilometer entfernten Liezen reserviert. Aus diesem Grund musste ich Wörschach bereits kurz nach halb acht Uhr verlassen, denn ich war auf den letzten Zug nach Liezen angewiesen. Daher konnte ich mich beim 7-Kilometer-Lauf und beim Halbmarathon leider nicht als Zuschauer betätigen.

In Liezen angekommen fand ich ziemlich schnell den Gasthof, und trotz meiner offenbar für den falschen Tag notierten Reservierung erhielt ich ein schönes Zimmer mit Dusche und WC. Ich traf am Abend noch einige Vorbereitungen für den Lauf (Fußkosmetik mit verschiedenen Klebebändern etc.) und legte mich um etwa 22 Uhr ins Bett.

Samstag

In der Nacht konnte ich auf Grund verschiedener Lärmquellen im Gasthof kaum schlafen - die "Flucht" aus Wörschach nach Liezen hatte sich offenbar nicht ausgezahlt. Nach meiner Ankunft in Wörschach hielt ich natürlich sofort nach den 48-Stunden-Läufern Ausschau. Drei davon, darunter auch Christian, waren noch im Rennen. Etwas später begleitete ich Christian (gehend) eine Runde lang. Er hatte mittlerweile etwa 150 Kilometer zurückgelegt.

Der weitere Vormittag verging durch Gespräche mit vielen Läuferinnen und Läufern sehr schnell. In der offiziellen Läuferbesprechung erfuhren wir vor allem, dass, um Unfälle zu vermeiden, grundsätzlich die schnellen Läufer die rechte Seite der Strecke und die nicht ganz so schnellen die linke Seite benützen sollten.

Nun blieb noch etwas Zeit zum Umziehen und zur Suche eines Platzes an der Strecke zwecks Deponierung meiner Utensilien (danke an Franz Tockner). In der Zeit vor dem Start fühlte ich mich sehr müde - dies war nicht gerade aufbauend. Zudem musste ich feststellen, dass Christian seinen 48-Stunden-Lauf mittlerweile abgebrochen hatte und heimwärts gefahren war. Ob das ein gutes Omen war?

Nach einem Getränk und der üblichen Vorstellung bei den Rundenzählern ging es um Punkt 14 Uhr bei sommerlich heißem und wolkenlosem Wetter los. Als Laufstrecke diente dieselbe etwa 2,3 Kilometer lange Runde wie im Vorjahr. Sie wurde heuer von noch mehr Teilnehmern als zuvor bevölkert, denn es gab 162 EinzelläuferInnen, 64 Viererstaffeln und unglaubliche 102 Megastaffeln (mit mehr als vier Mitgliedern). Es waren also (zumindest zu Beginn) 328 Teilnehmer gleichzeitig auf der Strecke. Das ist für einen 24-Stunden-Lauf ziemlich viel...

Bereits in der ersten Runde begann sich die Stimmung einzustellen, für die diese Veranstaltung so berühmt ist. Eine große Menge von Zuschauern säumte ebenso wie die Betreuer der Einzelläufer und die gerade nicht aktiven Staffelmitglieder die Strecke. An vielen Stellen gab es Musik zu hören, die (wie immer) sehr gut meinem Geschmack entsprach. Ein abwechslungsreicher Mix aus den Evergreens der 60er- und 70er-Jahre sowie den größten Hits der letzten zwölf Monate ist offenbar alles, was man braucht, um glücklich zu sein. Keinesfalls fehlen dürfen dabei natürlich die Klassiker von Creedence Clearwater Revival...

Das alles hielt mich aber nicht davon ab, genau auf meine Rundenzeiten zu achten. Als Richtzeit hatte ich mir 15:30 Minuten pro Runde vorgenommen, und ich schaffte es tatsächlich, diese Zeit von Anfang an nicht wesentlich zu unterbieten. Dazu waren anfangs erwartungsgemäß in jeder Runde ausgiebige Gehpausen notwendig. So hatte ich wenigstens genügend Zeit, um ausreichend zu trinken. Aus Erfahrung weiß ich ja bereits, dass ich bei der herrschenden Hitze etwa 1,2 Liter Elektrolytgetränk pro Stunde benötige. Ich bediente mich also im nötigen Ausmaß bei der Verpflegungsstelle und bei dem an der Strecke befindlichen "Sponser-Corner".

Wenn wir schon bei der Versorgung sind: essen musste ich natürlich ebenfalls in ausreichendem Maße. Ich nahm alle eineinhalb Stunden eine "Hauptmahlzeit" zu mir, wobei ich abwechselnd einmal ein (selbst mitgebrachtes) Power Gel und beim nächsten Mal eine kleine Portion Nudeln, Reis oder Suppe von der Verpflegungsstelle wählte. Zwischendurch gab's gelegentlich ein Stück Brot, Obst oder Gemüse. Nach drei Stunden und meiner ersten Portion Nudeln wurde mir übrigens bewusst, dass mir mein linkes Knie bis zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt keine Schmerzen bereitet hatte. Das stimmte mich natürlich ziemlich froh; allerdings war ja auch erst ein Achtel der Laufzeit vergangen, und in den restlichen 21 Stunden konnte durchaus noch einiges auf mich zukommen.

Aber auch in den nächsten Stunden gab es keinen Grund zur Klage. Die Dämmerung kam, die Hitze ging, und die vielen Lichter entlang der Strecke stimmten die Läufer auf die kommende Nacht ein. Die "Au" wurde wieder wie im Vorjahr mit drei hell strahlenden Leuchtkugeln vom Schrecken der Finsternis befreit.

Nach acht Stunden bemerkte ich, dass ich etwas langsamer wurde. Dank der vielen Gehpausen hatte ich aber genügend Reserven. Also ließ ich ab nun jede Runde eine Gehpause weg. So kam ich problemlos wieder auf meine 15:30-Minuten-Runden und fühlte mich weiterhin sehr gut. Wie immer machte mir das Laufen in der Nacht viel Spaß. Überraschenderweise trafen bald Heidi Karlic, Alfred "Alpenfredi" Pless und Franz Kafka (alle von der Trainingsgruppe des LCC Wien) ein und liefen (abwechselnd) einige Runden mit mir. Dabei verging die Zeit wie im Flug...

Als dann etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht das traditionelle Feuerwerk veranstaltet wurde, war ich wieder allein, und es lief weiterhin alles wie am Schnürchen. Allerdings meldete sich langsam doch das verletzte Knie zu Wort, die leichten Schmerzen waren aber weit davon entfernt, mich in irgendeiner Weise beim Laufen zu behindern. Ich kümmerte mich also nicht darum. Gleich vorweg: die Knieschmerzen blieben während des gesamten Laufes sehr gering (wahrscheinlich wurden sie von den Glückshormonen überdeckt ;-). Ob das Ganze gesund war, wird sich wohl noch zeigen.

Nach 11:06 Stunden hatte ich die 100-km-Marke erreicht - später als bei allen bisherigen 24-Stunden-Läufen. Aber das entsprach ja genau meinem Plan, wie ich dann auch an meinem 12-Stunden-Zwischenergebnis von knapp über 107 Kilometern feststellen konnte. Und noch etwas war anders, als ich es bisher von Wörschach gewohnt war: ich lief um zwei Uhr nachts noch immer im ärmellosen Leibchen. Denn in dieser Nacht war es um einiges wärmer als im Ennstal üblich. In Erwartung des kalten Morgennebels zog ich nun aber doch ein zumindest etwas wärmeres (kurzärmeliges) Leibchen an.

Der Bodennebel kam tatsächlich, allerdings erst knapp vor der Morgendämmerung und nur in abgeschwächter Form. Dennoch wurde es mit ihm merklich kühler. Daran änderte auch der bald anbrechende Tag nicht viel, denn zwischen Dämmerung und Sonnenaufgang liegen ja doch noch einige Stunden - insbesondere in einem Tal. Das ist auch gut so, denn die Sommerhitze ist noch viel schlimmer...

Ich fühlte mich auch jetzt noch sehr gut, obwohl ich mittlerweile von der Laufzeit her bereits in dem Bereich war, in dem ich bei anderen 24-Stunden-Läufen, insbesondere bei meinem letzten (am Klopeiner See), mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Erstaunlicherweise wurde ich nach etwa 17 Stunden wieder "von selbst" schneller; trotz Beibehaltung der üblichen Gehpausen und Vermeidung jeder unnötigen Anstrengung lief ich sogar zwei Runden in unter 15 Minuten.

Auch nach dem Sonnenaufgang ging es locker und "flott" weiter, denn bis zur Wiederkehr der Hitze gab es ja noch eine kleine Schonfrist. Aber auch die hatte ein Ende; um etwa zehn Uhr, also vier Stunden vor dem Ende des Bewerbes, begann die Temperatur, wieder in unangenehme Höhen zu steigen. Eine Stunde lang konnte ich mein Tempo noch halten, dann wurde ich aber merklich langsamer, sodass nun alle Rundenzeiten über 16 Minuten lagen. Ich verspürte aber dennoch keine Lust, meine Gehpausen weiter zu reduzieren.

Mittlerweile hatte sich Franz wieder zu mir gesellt, um mich einen Großteil der verbleibenden Zeit zu begleiten und mir beim Besorgen der Verpflegung zu helfen. Dank seiner Gegenwart und der wachsenden Unterstützung durch meine immer zahlreicher werdenden Fans an der Strecke verging auch die übrige Zeit ziemlich schnell. In den letzten zwei Stunden ließ ich dann doch etwa die Hälfte meiner regelmäßigen Gehpausen weg, was aber keine merkliche Auswirkung auf die Rundenzeiten mehr hatte. Nur die letzte vollständige Runde lief ich ohne Pause durch und kam mit 15:40 Minuten in etwa wieder auf meine Durchschnittszeit.

Danach ging sich noch etwa eine dreiviertel Runde aus, bis die Schluss-Sirene ertönte und ich stehen bleiben "durfte", um auf die Vermessung meines Standpunktes zu warten. Ich konnte das Stehen in der prallen Sonne aber absolut nicht ertragen und flüchtete ein paar Meter zurück unter den dort befindlichen aufblasbaren Bogen des Select-Teams. Von den überaus freundlichen Damen desselben bekam ich sofort unaufgefordert eine Flasche Mineralwasser, einen Sessel und kurz darauf, als sich Kreislaufprobleme abzeichneten, sogar ein Campingbett zu Verfügung gestellt. Ich möchte mich hier herzlich dafür bedanken!

Im horizontalen Zustand normalisierte sich mein Befinden schnell, sodass ich nach wenigen Minuten wieder aufstehen konnte. Nachdem die Vermessung bereits erfolgt war, lud mich Franz noch auf eine Flasche Red Bull ein. Spätestens danach war ich wieder völlig wiederhergestellt. Flügel hatte ich allerdings noch immer keine :-)

Das nun folgende Duschen war etwas unkomfortabel, da es (wie in der Wörschacher Schule üblich) nur kaltes Wasser gab. Aber wer 24 Stunden laufen kann, den darf solch eine Kleinigkeit wirklich nicht stören. Mit Freude stellte ich jetzt auch fest, dass sich während des Laufes an meinen Fußsohlen keinerlei Blasen gebildet hatten. Mein Knie schmerzte nun zwar leicht, aber bei weitem nicht so stark, wie ich es für die Zeit nach dem Lauf befürchtet hatte.

Bald begann die Siegerehrung, und deshalb ist es nun auch Zeit, dass ich mein Ergebnis bekannt gebe: die zurückgelegte Distanz betrug 210,963 Kilometer, womit ich meine persönliche Bestleistung um mehr als 5,5 Kilometer verbessert hatte. Insgesamt ergab das Rang sieben, den fünften Platz in der Männerwertung und den vierten Rang in der heuer erstmals ausgetragenen österreichischen Meisterschaft über 24 Stunden.

Ergebnislisten

Nach der Siegerehrung ging es dann ans Heimfahren. Auch diesmal musste ich den beschwerlichen Weg zum Bahnhof nicht antreten, denn Franz nahm mich in seinem Auto mit nach Hause. Vielen Dank!

Fazit

Mit meinem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, besonders unter Berücksichtigung der großen Hitze. Leider hatte ich heuer (im Gegensatz zum Vorjahr) wieder gewisse Verdauungsprobleme, die einige "unnötige" (aber glücklicherweise nur kurze) Pausen verursachten. Meine geänderte Taktik, also mein noch langsameres Beginnen als bei den bisherigen 24-Stunden-Läufen, hat sich bewährt. Ich fühlte mich während des gesamten Laufes ziemlich gut und verspürte niemals den Wunsch nach einem vorzeitigen Abbruch.

Ich habe eine kleine Tabelle erstellt, die die Entwicklung meiner Platzierung in der Männerwertung im Laufe der Zeit wiedergibt. Es würde mich vor allem interessieren, was in der siebenten und in der elften Stunde Schreckliches passiert ist ;-)

Stunden   Rang        Stunden   Rang        Stunden   Rang
----------------------------------------------------------
  1:00     65           9:00     21          17:00      7
  2:00     58          10:00     20          18:00      6
  3:00     53          11:00     15          19:00      6
  4:00     45          12:00     13          20:00      6
  5:00     38          13:00     12          21:00      6
  6:00     34          14:00      9          22:00      6
  7:00     23          15:00      8          23:00      5
  8:00     21          16:00      7          24:00      5
----------------------------------------------------------

Und dann war da noch meine Verletzung. Obwohl sich während des Laufes keine stärkeren Schmerzen zeigten, wurde die Heilung wohl um einiges verzögert. Bei meinem ersten Testlauf (neun Tage nach dem 24-Stunden-Bewerb) meldete sich das Knie bereits nach zwanzig Minuten mit leichten Schmerzen (früher als je zuvor), weshalb ich den Trainingslauf nach einer halben Stunde wieder beendete. Nach zweieinhalb weiteren Wochen, in denen ich mich sorgfältigst um das Dehnen und Kräftigen des ITB kümmerte, war die Sache aber überstanden - zumindest was das Knie betrifft.

Leider begannen sich genau an jenem Tag, an dem das linke Knie erstmals wieder in Ordnung zu sein schien, relativ starke Schmerzen im Adduktor des linken Beines zu zeigen. Obwohl diese vermutlich nur eine Reaktion auf eine während des Bestehens der Knieschmerzen aufgetretene Schonhaltung darstellten, war zumindest nach zehn Tagen noch keinerlei Besserung zu erkennen. Ich musste also weiterhin auf Sparflamme laufen, weshalb ich auch beschloss, meine Teilnahme am letzten für das Jahr 2003 geplanten Ultra, dem 10-Stunden-Lauf in Rechnitz, abzusagen.

Im Laufe der folgenden Wochen legten sich die Schmerzen aber endgültig, und ich konnte im September und im Oktober noch zwei Marathons ohne Probleme laufen, den letzten (Wiener Herbstmarathon) sogar mit persönlicher Bestzeit. Ich gehe daher davon aus, dass die Verletzung ausgeheilt ist. Mit Sicherheit werde ich das wohl aber erst einige Wochen nach meinem nächsten 24-Stunden-Lauf im Mai 2004 sagen können...


© Pascal Le Bail. Letzte Änderung: 27. 7. 2004