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SCMT 100 km Self Transcendence Run, Wien, 13.6.2004

Drei Jahre nachdem ich erstmals an dem 100-km-Lauf im Wiener Prater teilgenommen hatte und dabei nicht gerade mit übermäßigem Erfolg geglänzt hatte, startete ich heuer den nächsten Versuch. Es wurde ja auch schon Zeit, denn obwohl ich seit dem Jahr 2001 bereits an sechs 24-Stunden-Läufen teilgenommen hatte und dabei sogar dreimal die 200-km-Marke deutlich überschritten hatte, fehlte mir noch immer eine "echte" 100-Kilometer-Zeit - bis jetzt gab es nur inoffizielle Zwischenzeiten von längeren Bewerben.

Wie auch beim letzten Mal wurden die Läufer morgens zwischen fünf und sechs Uhr von den Veranstaltern, dem Sri Chinmoy Marathon Team, herzlich empfangen, mit den Startnummern versorgt und den RundenzählerInnen vorgestellt. Wie erwartet fanden sich unter den Teilnehmern viele "alte" Bekannte, darunter auch der Halter des österreichischen 100-km-Rekordes Markus Thalmann.

Die Zeit bis zum Start verging recht rasch, und kurz nach sechs Uhr setzten sich alle Teilnehmer in Bewegung - viele (wie üblich) um einiges schneller als ihnen gut tat. Die Strecke bestand auch heuer wieder aus der 2,5-Kilometer Runde auf der Prater-Hauptallee und entlang des Heustadlwassers. Diese Strecke ist sehr läuferfreundlich, da sie nicht nur eben und asphaltiert, sondern durch die vielen Bäume auch schattig und windgeschützt ist. Damit waren die Bedingungen eigentlich ideal, denn es war zu Beginn des Rennens bedeckt bei einer Temperatur von 16 Grad, und der im Laufe der Zeit aufkommende Wind wurde von den Bäumen wirkungsvoll abgeschwächt.

Ich hatte nun nach längerer Zeit wieder einmal das Problem, nicht zu wissen, in welchem Tempo ich sinnvollerweise beginnen sollte - denn ich hatte ja noch kein 100-km-Ergebnis, das ich als Ausgangspunkt nehmen konnte. Daher orientierte ich mich an meiner besten 100-km-Zwischenzeit (9:08 Stunden) und nahm mir dementspechend eine Endzeit von unter 9 Stunden vor, was einer Rundenzeit von 13:30 Minuten und einem Tempo von 5:24 min/km entspricht.

In der ersten Runde hielt ich mich bewusst hinter einer größeren Gruppe von Läufern, um nicht der Versuchung eines zu schnellen Starts zu erliegen. Als ich aber gegen Ende der Runde bemerkte, dass die Zeit sich in Richtung 14:30 entwickeln würde, überholte ich dann doch und lief die zweite Runde in 13:15. Ab der dritten Runde erreichte ich dann offenbar mein gefühlsmäßig ideales Tempo und lief Rundenzeiten um die 13 Minuten. Um Energie zu sparen, legte ich ab der vierten Runde zwei kurze Gehpausen pro Runde ein - eine an der sehr abwechslungsreich bestückten Verpflegungsstelle und die andere am Ultrasports-Stand, wo ich wieder von Franz Kafka mit Getränken und Riegeln versorgt wurde. Damit stellten sich Rundenzeiten von etwa 13:15 Minuten ein.

Damit lief es sich ganz gut, und abgesehen davon, dass ich immer wieder von einigen Leuten im Höllentempo überrundet wurde, gab es keine Besonderheiten. Nach 3:43:16 Stunden hatte ich die Marathondistanz erreicht, und im Gegensatz zu meinem Versuch im Jahr 2001 (Marathon-Zwischenzeit: 3:44:00) waren diesmal keine Probleme in Sicht.

Auch nach Bewältigung der halben Distanz (50-km-Zwischenzeit: 4:23:57) fühlte ich mich bestens, und jetzt wurde mir erstmals bewusst, dass ich meiner Zielzeit von 9 Stunden bereits um einiges voraus war. Außerdem fiel mir auf, dass ich immer schneller wurde. Dies freute mich natürlich, und da ja die erste Hälfte der Distanz bereits geschafft war, versuchte ich auch nicht, etwas daran zu ändern. Meine Rundenzeiten lagen nun meist um die 13:00 Minuten - und blieben auch in diesem Bereich, als ich im Laufe der weiteren Runden meine Gehpausen etwas verkürzte.

Nun kamen viele Freunde von den Falschen Hasen und vom LCC Wien, um mich abwechselnd oder gemeinsam eine oder mehrere Runden zu begleiten, mir Getränke zu reichen oder mir meine Platzierung und den Rückstand auf meine Mitstreiter bekannt zu geben. Dank dieser Hilfe konnte ich mein flottes Tempo auch weiterhin halten.

Auf den letzten zehn Kilometern reduzierte ich die Aufenthalte an der Verpflegungsstelle und unterbrach meinen Laufschritt nur mehr einmal pro Runde zwecks Flüssigkeitsaufnahme, wodurch ich meine Geschwindigkeit nochmals steigern und einen unmittelbar vor mir befindlichen Läufer überholen konnte. Zu Beginn der letzten Runde war bereits der nächste in Sichtweite, aber trotz einer Rundenzeit von 12:30 Minuten konnte ich ihn nicht mehr erreichen.

Ich überschritt die Ziellinie nach 8:44:15 Minuten und konnte mich somit über meine erste "echte" 100-km-Zeit freuen. Ich war als Sechster im Ziel (5. Rang in der Altersklasse) und bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Immerhin war dieser Bewerb, bei dem es sich schon seit Jahren um den einzigen 100-Kilometer-Lauf in Österreich handelt, recht gut besetzt. Sieger wurde natürlich Markus Thalmann, der heuer zum zehnten Mal an dieser Veranstaltung teilnahm.

Die Siegerehrung wurde wie vom SCMT gewohnt sehr freundschaftlich durchgeführt. Die ersten sieben jeder Klasse erhielten nicht nur einen Pokal, sondern auch eine Menge weiterer Geschenke. Nachher versammelten sich nochmals alle Teilnehmer und Mitarbeiter für das "Siegerfoto" und das traditionelle Schlusslied.


© Pascal Le Bail. Letzte Änderung: 27. 7. 2004