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10-Stunden-Lauf Langenzersdorf, 13. April 2002Ultralangstreckenlauf: Definition und Anmerkungen

Auf meinen Seiten ist immer wieder von Ultralangstreckenlauf (oder kurz Ultra) die Rede. Ich möchte hier erklären, worum es dabei überhaupt geht.

Im Laufsport bezeichnet man jede Wettkampfstrecke, welche länger als die klassische Marathondistanz (definitionsgemäß 42,195 Kilometer) ist, als Ultralangstrecke. Bei zeitbasierenden Bewerben spricht man ab einer Dauer von sechs Stunden von einem Ultra. Natürlich gibt es auch Grenzfälle. Kürzere Läufe, die vom Gelände her aber so anspruchsvoll sind, daß man zu deren Bewältigung merklich länger als für einen Marathon benötigt, werden oft ebenfalls in diese Kategorie aufgenommen.

Standarddistanzen für Ultralangsteckenbewerbe sind 50 und 100 Kilometer (in den USA sind auch 50 und 100 Meilen üblich). Sehr beliebt sind Bewerbe mit vorgegebener Zeit. Diese werden auf einem (mehr oder weniger) kurzen Rundkurs abgehalten, und durch Rundenzählung wird die in der vorgegebenen Zeit zurückgelegte Distanz ermittelt. International üblich sind Zeiten von 6, 12, 24 und 48 Stunden.

Damit sind aber bei weitem noch nicht die Grenzen des Möglichen erreicht. Es gibt mehrtägige Rennen (teilweise mit vorgegebenen Tagesetappen), und auf Rundkursen werden 6-Tage-Läufe veranstaltet. Aber auch das ist nicht das Ende: der längste mir bekannte Bewerb ist der New Yorker 3.100-Meilen-Lauf (dies sind fast fünftausend Kilometer - abgespult auf einer ca. 1 Kilometer langen Runde!).

Als "Unterlage" kommt alles in Frage, was Natur und Mensch zu bieten haben: die Palette reicht von der Laufbahn eines Sportplatzes über ebene Asphalt-Runden bis zu anspruchsvollstem Gelände mit mörderischen Höhendifferenzen - aber auch in der Wüste kann man laufen. Es gibt Ultras in der Halle, und sogar die Verwendung von Laufbändern wurde zumindest bereits angedacht...

Genauso unterschiedlich sind die Läuferinnen und Läufer selbst. Viele haben sich auf ein bestimmtes Gelände spezialisiert, es mangelt aber auch nicht an Allroundern. Jedenfalls sind sie allesamt äußerst interessante Menschen, und es macht immer wieder Freude, mit ihnen zu tratschen. Ganz nebenbei kann man dabei viel Nützliches lernen.

Auffällig ist übrigens, daß der Leistungsunterschied zwischen Frauen und Männern bei Ultradistanzen zu verschwinden scheint: oft sind in den oberen Rängen der Gesamtwertung beide Geschlechter gleichermaßen vertreten - auch der Gesamtsieg geht gar nicht so selten an eine Frau.

Natürlich ist niemand in der Lage, beispielsweise 48 Stunden ohne Pause durchzulaufen. Deshalb gibt es bei derartigen Veranstaltungen meistens entsprechende Ruheräume - und natürlich bestens bestückte Verpflegungsstationen. Schon oft wurde die Vermutung aufgestellt, daß letztere für viele Läufer den eigentlichen Grund zur Teilnahme an solch einem Bewerb darstellen ;-)


© Pascal Le Bail. Letzte Änderung: 20. 10. 2002