6-Stunden-Benefizlauf des ASV Andlersdorf in Orth an der Donau, 8. Juni 2002
Bereits im Vorfeld dieses Laufes wurde ich von den Mitgliedern des Veranstaltervereines bestens betreut: Wolfgang Andreas und Gerhard Fabsits organisierten mir eine Mitfahrgelegenheit von Wien, ein (auf meinen Wunsch) kleines Mittagessen und eine Streckenbesichtigung. Bei der Startnummernabholung wurde ich oftmals namentlich begrüßt, und wir stellten wieder einmal fest, dass man bei Ultra-Läufen immer die selben Leute trifft...
Die Strecke: die ersten dreihundert Meter des etwas über einen Kilometer langen Kurses verlaufen auf einer Straße, dann folgt eine kurze Steigung, und es geht auf einem asphaltierten Radweg weiter bis zur Wasserstation am Ende der Strecke. Dort wird gewendet und auf dem selben Weg wieder zurück zum Start gelaufen, wo sich Verpflegungsstelle und RundenzählerInnen befinden.
Bei ganz gutem Laufwetter (vermutlich etwa 16 Grad, bedeckter Himmel, leichter bis mäßiger Wind) fanden sich acht Viererstaffeln und 53 EinzelläuferInnen am Start ein. Dies war ein sensationeller Teilnehmerrekord für diese Veranstaltung - es waren fast alle bekannten österreichischen Ultra-LäuferInnen mit dabei.
Um 14 Uhr ging es los. Die große Menge an LäuferInnen erforderte auf der teilweise eher schmalen Strecke zwar einige unangenehme Ausweichmanöver, sie tat der guten Stimmung erwartungsgemäß aber keinen Abbruch. Die Tatsache, dass man (auf Grund der out-and-back-Strecke) in jeder Runde fast alle anderen TeilnehmerInnen sehen konnte, war eine willkommene Abwechslung im Vergleich zu den sonst üblichen Rundenläufen.
Da dies mein erster 6-Stunden-Lauf war, wusste ich zu Beginn nicht so recht, welche Distanz ich mir vornehmen sollte. Ich startete mit einem 5-min/km-Schnitt, was ungefähr in der Mitte zwischen meinem Marathontempo und der 10-Stunden-Geschwindigkeit liegt und einer 6-Stunden-Distanz von 72 km entspricht.
Das fühlte sich auch nach zwei Stunden noch sehr langsam an, deshalb beschleunigte ich leicht in Richtung 4:55 min/km. Dieses Tempo hielt ich die nächsten drei Stunden auch durch. Danach ging ich aber immer stärker ein (insbesondere in den letzten 30 Minuten des Rennens), sodass ich den "Vorsprung" wieder verlor und über alles fast exakt auf 5 min/km kam. Nach 6 Stunden hatte ich 72,03 km erreicht.
Damit wurde ich Zweiter (von 16) in der M30 und Vierter (von 53) insgesamt. Wenn auch meine Einteilung (im Nachhinein betrachtet) nicht ganz meinen Vorstellungen entspricht (ich versuche üblicherweise so langsam zu laufen, dass ich am Ende nicht merklich eingehe), glaube ich nicht, dass noch mehr drinnen gewesen wäre. Der Gesamtsieger Martin Juri lief übrigens mit 78,91 km neuen österreichischen Rekord (er hatte sich allerdings ehrgeizige 80 km vorgenommen); bei den Frauen gewann (nicht ganz unerwartet) Nidruvi Zimmermann mit 60,95 km.
Abschließend möchte ich mich noch beim Veranstalterverein, dem ASV Andlersdorf, für die vorbildliche Organisation bedanken, aber auch bei all den netten Leuten, die diesen Lauf zu einem tollen Erlebnis machten. Dazu gehören insbesondere auch die RundenzählerInnen, welche - abgesehen von ihrer eigentlichen Aufgabe - durch ihre unüberhörbaren Anfeuerungsrufe einen wichtigen Beitrag zu der unvergesslichen Atmosphäre leisteten.
Die Ergebnisse sind unter http://run.to/asv abrufbar.