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Siegerehrung

Christian Ulreich, Rudolf Ottitsch und meine Wenigkeit (v.l.n.r.) bei der Siegerehrung

10-Stunden-Lauf in Rechnitz, 31. August 2002

Freitag (Tag 1)

Ich kam um 17:06 Uhr mit dem Autobus in Rechnitz an und besichtigte mein Zimmer: keine Dusche und kein WC, obwohl ich das eigentlich bestellt hatte - und obwohl ich laut Aussagen des Inhabers der Pension der Erste war, der für dieses Wochenende ein Zimmer reserviert hatte (bereits im April). Seltsam.

Danach wanderte ich zum Ort des Geschehens ("Badesee") und holte mir meine Startnummer. Natürlich traf ich dort bereits viele bekannte Gesichter (Fam. Schupka, Fam. Ulreich u.a.) und wurde vom Team Vitesse (Veranstalter) herzlich empfangen.

Nach einem kleinen Abendessen ging's dann ab ins Bett.

Samstag (Tag 2)

Nach einem leichten Frühstück begab ich mich wieder zum sogenannten Badesee, der eigentlich ein Stausee ist. Alle Läufer wurden einander und dem Publikum vorgestellt, und um 9 Uhr fiel der Startschuss.

Die Strecke ist eine Runde um den (rechteckigen) See. Sie beginnt mit einer (laut Ausschreibung "leichten") Steigung, die auf einer Länge von etwa 50 Metern einen Höhenunterschied von ungefähr 10 Metern überwindet. Danach geht's vorbei an einem Gasthausgarten und einer WC-Anlage (diese ist erwähnenswert, weil sie direkt neben der Strecke und daher sehr praktisch ist).

Auf einem sehr schmalen Weg (etwa 1 Meter breit) aus "modernen" (und daher angenehm flachen) Pflastersteinen geht es dann an der Längsseite des Sees entlang, wobei auch eine Brücke über eine Wasserrutsche zu überwinden ist. Diese schlägt mit einem weiteren Höhenmeter zu Buche.

Vor der nun folgenden Linkskurve gibt es eine Verpflegungsstelle, die auch (zumeist) gute Musik zu bieten hat. Die Schmalseite des Sees ist schnell vorbei, und es folgt ein breiterer Weg zurück zum Süd-Ufer des Sees. Nun müssen natürlich die 10 Höhenmeter wieder "vernichtet" werden, was auf einer Länge von ca. 60 Metern geschieht.

Nach einer weiteren Linkskurve geht es vorbei an einigen Läufercamps, und nach der nächsten Linkskurve ist man wieder beim Start, wo sich auch Verpflegungsstelle und Rundenzähler befinden.

Das Ganze darf man nun innerhalb von 10 Stunden so oft wiederholen, wie es einem Spaß macht...

Ich lief anfangs so langsam es halt ging. An der Steigung am Beginn der Runde wechselte ich immer in den Geh-Modus - zumindest während der ersten 5 Stunden. In dieser Zeit wurde ich von mehreren Läufern mehrmals überrundet.

Mir war übrigens trotz der 30 Grad nicht besonders heiß, da zu jeder Tageszeit zumindest die Hälfte der Strecke im Schatten war - sehr angenehm!

Nun setzte aber die "natürliche Verlangsamung" ein. Da ich mich trotzdem gut fühlte, ließ ich ab jetzt in jeder zweiten Runde die Gehpause weg. Naja, die Steigung war schon hart, aber ich konnte sie tatsächlich laufen. Ich war dennoch froh, dass ich sie in der jeweils darauffolgenden Runde wieder gehen "durfte".

Jedenfalls kam jetzt die Zeit des Aufholens. Ich überrundete relativ viele Läufer (teilweise sogar mehrmals) und war zwei Stunden später auf den dritten Rang vorgerückt. Allerdings waren zwei weitere Läufer in derselben Runde wie ich.

Zwei Stunden vor Schluss änderte ich meinen Rhythmus so, dass ich nur mehr in jeder dritten Runde eine Gehpause einlegte, und die letzte Stunde lief ich ohne Pause durch. Dadurch konnte ich mir einen Vorsprung von fast vier Kilometern auf meinen "Nachfolger" erarbeiten. Der Abstand zu meinen Vordermännern wurde zwar auch geringer, aber einen Christian Ulreich kann man halt doch nicht so leicht einholen ;-) Immerhin war ich während der letzten Stunde der schnellste Einzelläufer.

Zum Schluss landete ich mit 107,5 km auf dem dritten Gesamtrang - hinter Rudolf Ottitsch (116,1 km) und Christian Ulreich (110,7 km).

Bei der Siegerehrung stand ich daher mit obigen Kollegen auf dem Stockerl und bekam einen Zierteller und eine Flasche Weißburgunder. Rudolf Ottitsch wurde "mit Rechnitzer Wein aufgewogen", bekam also 70 Liter davon...

Danach nahm mich Gerhard Fabsits im Auto nach Wien mit. Selbst auf dieser Fahrt wurde noch einiges geboten: ein tschechischer Boots-Anhänger löste sich auf der Autobahn direkt vor uns in seine Bestandteile auf. Das auf der Fahrbahn schlitternde Metallgestell gab ein schönes Feuerwerk ab; ein Rad des Anhängers machte sich selbstständig und traf unser Auto. Zum Glück mussten nur Kennzeichen und Stoßstange dran glauben. Wir blieben unverletzt. Zu allem Überfluss sollten wir dem Besitzer des Anhängers dann auch noch einen Abschleppdienst organisieren, was sich aber als unmöglich erwies: ein Auto hätte der ARBÖ abschleppen können, einen Anhänger (samt Boot?) aber nicht.


© Pascal Le Bail. Letzte Änderung: 27. 7. 2004